Schützenverein Rüssen 1960- 2010 ein kleiner Rückblick

 

1960:   Man hatte sich wohl schon länger über die Gründung Gedanken gemacht. Aber beim Monatsdienst der Feuerwehr im März 1960 machten sie dann die Gründung perfekt. Spontan unterschrieben einige Rüssener die Gründungspapiere. Es waren dies wohl: Fritz Beckedorf, Heinrich Kolshorn, Otto Nageler sen., Johann Tanger, Fritz Wiechering und Heinrich Schumacher. Bei der Gründungsversammlung waren es schon 24 Mitglieder. Der erste Vorstand bestand aus:

            1. Vorsitzender: Fritz Beckedorf

            2. Vorsitzender: Otto Nageler sen.

            Kassenwart:      Heinrich Schumacher

            Schriftwart:       Johann Tanger

            Die Uniformen wurden bei Werner Niemeyer, Lerchenhausen angemessen und bestellt. Zum Schützenfest am Himmelfahrtstag traten schon 52 Mitglieder an.

            Die Feuerwehr hatte auf ihr Feuerwehrfest am Himmelfahrtstag verzichtet und übernahm dafür das Erntefest mit der Dorfjugend im September.

            Das erste Königsschießen fand 14 Tage vor Himmelfahrt in Natenstedt statt. Auch die Gewehre wurden von dort ausgeliehen. Der Königsschuß gelang Friedrich Tanger, der sich seine damalige Verlobte Inge Schmeding aus Donstorf zur Königin nahm. Die Kinderkönigswürde errang Herbert Windhorst, der sich Ilse Kolshorn zur Königin wählte.

            Die erste Generalversammlung fand dann im November des Jahres statt. Dort wurde der amtierende Vorstand bestätigt und der Vereinsbeitrag auf 5 DM festgesetzt.

 

1961:   Nachdem Heinrich Cordes sich zum Bau des Schießstandes verpflichtet hatte und dafür 2000 DM zur Verfügung stellte, ging der Bau zügig vonstatten. Das Holz lieferte die Essemühle und kurz vor dem Schützenfest wurde der neue Kleinkaliberstand mit 50 m Länge abgenommen und das Königsschießen konnte stattfinden. Aus Angst, die guten Schützen aus den Nachbarvereinen, die hier beigetreten waren, könnten die Königswürde stets ins „Ausland“ tragen, wurde die Regelung getroffen, dass auswärtige Mitglieder nur in den ungeraden Jahren König werden konnten. In diesem Jahr war es Heinrich Rubbert aus Natenstedt.

 

1962:   Der Beitrag wird wegen des Kaufs einer neuen Schießscheibe auf 10 DM erhöht.

 

1963:   Im Rahmen des Schützenfestes am 3. Mai wird die neuangeschaffte Vereinsfahne geweiht. Sie trägt den Sinnspruch: „Schützenbruder sein heißt mehr als Freund sein“. Die Fahnenträger sind:

            Wilhelm Günther

            Friedrich Buchtmann

            Heinz Aschenmoor

            Nach dem Königsschießen findet Vereinsintern der Kommers mit Frauen statt.

 

1964:   Jugendliche ab dem 8. Schuljahr können dem Verein beitreten. Willi Thewes wird der erste Jugendwart. Walter Brinkmann erringt zum ersten Mal die Jugendkönigswürde. In Rüssen findet zum ersten Mal ein Kreisschützenfest statt, für das kleine Dorf eine riesige Herausforderung, die gut gemeistert wird.

 

1965:   Die musikalische Begleitung auf dem Schützenfest übernimmt der Spielmannszug Ellenstedt. Die Kinderbelustigung übernehmen die Lehrer ebenso wie das Kinderkönigsschießen. Die Jungs schießen mit dem Luftgewehr bei Cordes am Schweinestall, später auch am Stallgang. Die Mädchen haben mit Bällen auf ein Brett mit nummerierten Löchern geworfen.

 

1966:   Die Regelung, 70 jährige als Ehrenmitglied beitragsfrei zu führen tritt in Kraft. Die Gemeinde stellt 70 DM für die Kinderbelustigung zur Verfügung.

 

1967:   Ein Luftgewehr für das Kinderkönigsschießen wird angeschafft. Vorher stellte die Familie Kolshorn ein Gewehr zur Verfügung. Der Schützenverein tritt aus versicherungstechnischen Gründen dem nordwestdeutschen Schützenbund bei. König wird Helmut Wegner. Das Königsgeld beträgt 175 DM und für die Jugend 25 DM.

 

1968:   Mit 21 Jahren gehört man dem Schützenverein als ordentliches Mitglied an und kann Schützenkönig werden. Eine Sonderregelung gilt für alle vor dem 21. Lebensjahr aus dem Wehrdienst entlassenen Männer.

            Jugendkönig wird man zwischen 15 und 21 Jahren. Jeder Jugendliche kann nur einmal König werden.

 

1969:   Der Schützenverein übernimmt die Kinderbelustigung. Willi Lange aus Natenstedt wird Schützenkönig.

Originalton Willi Lange:

            In Rüssen war der Teufel los. Dörner und Dießelberg hatten 29 Ring vorgelegt. Ich kam nach beendeter Bäckertour des Bäckers Gotthold Keubler um 17.45 Uhr nach Rüssen. Nach Zuspruch trat ich dem Verein bei und schoss auf die Königsscheibe 30 Ring. Somit war ich Schützenkönig in Rüssen. Dank Werner Helms, der Natenstedt mobilisierte, feierten wir ein tolles Fest.

 

1970:   Das 10 Jährige Jubiläum wird im kleinen Rahmen gefeiert. Um auch den Schützen ab 60 die Chance zum Königsschuß zu geben, gilt ab jetzt beim Schießen die Neun als Zehn.

 

1971:   Der Schützenverein will in der Gaststätte Grimm in Goldenstedt ein Winterfest feiern. Der König gehört ab sofort mit zum Vorstand.

 

1972:   Fritz Cohrs wird zum Adjutanten gewählt. Das Königsgeld wird auf 250 DM, und bei der Jugend auf 50 DM erhöht. Annemarie Thewes wird Schriftführerin.

 

1973:   Das Winterfest war ein voller Erfolg. Der Verein beschließt alle Könige, auch Auswärtige von zu Hause abzuholen. Der neugegründete Natenstedter Spielmannszug unter der Leitung von Kurt Schröder begleitet den Verein beim Schützenfest. Das hat sich bis heute nicht geändert. Rüssen gewinnt beim Schießen den Huntepokal.

 

1974:   Der Verein hat jetzt 74 Mitglieder. Die Generalversammlung wird wegen Erkrankung des 1. Vorsitzenden um 4 Wochen verschoben. Der Beitrag beträgt für Erwachsene 20 DM, für Jugendliche 10 DM. Er wird erstmals vom Konto abgebucht.

 

1975:   Der neue König Günter Schütte kommt wieder aus Natenstedt.

 

1976:   Der Schießstand wird pünktlich zum Königsschießen wieder abgenommen. Einladungen für Veranstaltungen werden über die Kreiszeitung abgewickelt. Paul Schütte löst seinen Sohn als König ab. Adjutanten sind jetzt Friedrich Tanger und Fritz Cohrs.

 

1977:   Es werden Strafgelder für schwarze Zahlen beim Königsschießen eingeführt. Das Königsgeld beträgt jetzt 300 DM, 75 DM bei der Jugend und die Kinder bekommen je 10 DM.

            Dem Schützenbruder Heinrich Kolshorn wird die goldene Ehrennadel des nordwestdeutschen Schützenbundes verliehen.

 

1978:   Der Verein hat jetzt 98 Mitglieder. Das Schützenfest wird in diesem Jahr am Samstag nach Himmelfahrt gefeiert. Alle Könige, auch die gewesenen, bekommen die goldene Schützenschnur. Der Pokal „König der Könige“ wird eingeführt. Am 5.7.1978 wird die Damenriege gegründet. Der Beitrag beträgt 10 DM.

 

1979:   Die Damen entschließen sich zur Anschaffung von Schützenwesten. Es wird ein Damenpokal gestiftet. Das Königsgeld wird auf 500 DM, bei der Jugend auf 100 DM erhöht. Erstmals findet ein Laternenumzug mit dem Spielmannszug Natenstedt statt.

 

1980:   Das 20 jährige Jubiläum wird mit den Nachbarvereinen im kleinen Rahmen gefeiert. Hans- Heinrich Cohrs wird Adjutant. Die Volksbank spendet Geld für ein neues Luftgewehr.

 

1981:   Nach vielen Problemen am Schützenfesttag wird am 20.9. auf einer außerordentlichen Generalversammlung beschlossen an 2 Tagen, Himmelfahrt und den darauffolgenden Sonnabend, Schützenfest zu feiern. König Karl- Heinz Lehmkuhl erklärt sich bereit auch 1982 König zu sein. Der neue Schützenkönig wird jetzt am 2. Tag ausgeschossen.

 

1982:   Es werden 2 Tage Schützenfest gefeiert. Helmut Brand wird Fahnenträger. Ab jetzt dürfen auch Damen um die Königswürde schießen.

 

1983:   Es ist wieder Kreisschützenfest in Rüssen. 6 Spielmannszüge und 1000 Schützen sind gemeldet. König Helmut Coors und Etha Schlamann führen bei bestem Wetter den Zug an. Heinrich Cordes stiftet einen neuen Pokalschrank.

 

1984:   Die Vorstandswahlen werden verschoben. Der alljährliche Laternenumzug soll erst nach dem Umstellen auf die Winterzeit stattfinden. Der Beitritt zum Verein ist jetzt ganzjährig möglich. Nach erfolgreichem Lehrgang sind Rainer Duin und Peter Thewes ausgebildete Schießsportleiter.

 

1985:   Auch Helmut Böning wird Fahnenträger. Das 25 jährige Jubiläum wird mit 38 Vereinen gefeiert. Albert Remmers besorgt Kutschen für den Umzug zum Dorfplatz. Neuer König wird Helmut Dahms. Gleichzeitig erringt er auch die Würde des Bundeskönigs des Schützenbundes Huntetal.

 

1986:   Ärmelabzeichen werden angeschafft. Der Verein schießt neue Vereinsmeister aus.

            Bei den Männern: Klaus- Dieter Reinhardt

            Bei den Frauen:     Marianne Siegmann

 

1987:   Der Verein hat jetzt 132 Mitglieder. Es findet zum ersten Mal eine Fahrradtour mit 90 Mitgliedern statt.

 

1988:   Die Regelung beim Kinderkönigsschießen ändert sich. Ab jetzt schießen auch die Mädchen mit dem Luftgewehr

 

1989:   Nach fast 30 Jahren als 1. Vorsitzender tritt Fritz Beckedorf zurück. Heinfried Buchtmann wird der Nachfolger. Fritz Beckedorf wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 

1990:   Der Schützenverein Rüssen gewinnt das Spiel ohne Grenzen in Varenesch. Auf dem Schützenfest entfällt die Kinderbelustigung. Am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, findet ein gemeinschaftlicher Kirchgang des Schützenvereins statt.

 

1991:   Es werden Kronen für Kinder- und Jugendkönigin angeschafft. Heinfried Buchtmann wird Bundeskönig des Schützenbundes Huntetal.

 

1992:   Es findet zum ersten Mal ein Kinderkarneval in Rüssen statt. Sogar für Musik ist gesorgt. „Alpi und Ossi“ sorgen für tolle Stimmung. Die Sperre des Königs für den Vizekönig entfällt.

 

1993:   Um auch am 2. Festtag zu marschieren, wird beschlossen den Jugendkönig abzuholen. König Winfried Buchtmann und Frau Sigrid werden aus Visbek abgeholt. Ein Waffenschrank wird gekauft. Standort ist bis 2008 bei Bönings. Der Verein führt die Altersklassen bei den Vereinsmeisterschaften ein.

 

1994:   Die Königskette wurde verlängert und eine Ausgehkette angeschafft. Die Frauen beschließen den gleichen Beitrag zu zahlen wie die Männer. Der Beitrag beträgt 25 DM.

 

1995:   Das Abschlußgrillen nach der Fahrradtour findet jetzt im Dorf bei Günter Blome statt. In diesem Jahr wird der Verein zum ersten Mal von einer Frau regiert. Königin ist Tanja von Döllen.

 

1996:   Der Schützenverein Rüssen richtet das Fußballturnier in Heiligenloh aus. Es nehmen 9 Mannschaften teil. Der Endspielklassiker bleibt oft Natenstedt gegen Rüssen.

 

1997:   Das Kinderkönigsgeld wird auf 25 DM angehoben. Der Laternenumzug findet ab jetzt im Dorf statt.

 

1998:   Beim Jugendkönig werden die Getränke vom Verein bezahlt. Es soll jeweils 1 Getränk pro Person geben. Nach vielen Jahren Pause wird eine neue Schießgruppe ins Leben gerufen und der Schützenverein Rüssen nimmt wieder an Pokalschießen teil. Der Kinderkarneval findet bei Blome im Garten statt. Die Vereinsmeisterschaften müssen wegen Hochwassers im Schießstand ausfallen.

 

1999:   Heinfried Buchtmann gibt nach 10 Jahren seinen Posten als 1. Vorsitzender auf. Walter Schütte wird neu gewählt. Auch Heinfried Buchtmann wird Ehrenvorsitzender. Nach vielen Schwierigkeiten mit dem bisherigen Vereinswirt spricht sich der Vorstand einstimig für den Bau eines neuen Luftgewehrstandes auf dem Dorfplatz aus. Zum 1.1.2000 wird bei Cordes gekündigt.

 

2000:   Das 40 jährige Bestehen wird im Zuge des Hunteverbandsfeste gefeiert. Das Fest findet zum ersten Mal auf dem Dorfplatz statt. Der Festwirt ist Günter Blome. Auf dem Dorfplatz wird ein von der Wintershall gestiftetes Haus aufgebaut und zum vorübergehenden Schießstand umfunktioniert. Die Genehmigung für den Schießstand ist da. Man wartet auf die Änderung des Flächennutzungsplanes. Rüssen tritt aus dem Nordwestdeutschen Schützenbund aus und versichert sich selbst. Die langjährige gute Beziehung mit dem Schützenverein Natenstedt soll durch gegenseitige Freundschaftsbesuche zum Schützenfest noch verstärkt werden. Dank Berend Schoke fährt der König seit langen Jahren wieder mit der Kutsche.

 

2001:   Unser erstes Pokalschießen findet auf dem Schießstand in Natenstedt statt. Die Planungen für die Gestaltung des Dorfplatzes nehmen Gestalt an. Günter Blome stiftet einen neuen Pokal für den „König der Könige“.

 

2002:   Der Beitrag wird auf Euro umgestellt und beträgt jetzt 20 €, und 10 € für die Jugend. Das Königsgeld liegt bei 260 €, bei der Jugend bei 80 € und die Kinder bekommen jeweils 15 €. Inge Böning gibt aus gesundheitlichen Gründen ihren Posten als Schriftführerin auf. Ralf Lenski wird neu gewählt. Der Stromanschluss für die neue Halle wird fertig gestellt.

 

2003:   Der Schützenverein Rüssen baut eine neue Schützenhalle. Durch Eigenleistung vieler fleißiger Helfer, allen voran unser 1. Vorsitzender Walter Schütte, bekommt der Verein ein neues Domizil auf dem Dorfplatz. Der Stand wird mit Zuganlagen für Luftgewehre eingerichtet. Die Fremdfinanzierung beträgt 20 000 € bei der Volksbank Heiligenloh. Der Schießbetrieb bleibt stark eingeschränkt, aber trotz des Baus wird ein tolles Schützenfest gefeiert.

 

2004:   Wegen der Finanzierung des Kredits wird der Betrag auf 30 € erhöht. Im April feiert der Verein Richtfest und im Herbst findet zum ersten Mal ein Pokalschießen für auswärtige Vereine in unserer Halle statt.

 

2005:   Die Halle wird mit Beginn des Jahres fertig. Walter Schütte stellt seinen Posten trotz vieler Bitten der Mitglieder zur Verfügung. Frank Burgsmüller wird 1. Vorsitzender und Walter Schütte wird Ehrenvorsitzender. Die Twistringer Vereine gründen den Verband „Twistringer Stadtschützen“. Der erste Stadtkönig beim Stadtschützenfest in Abbenhausen wird Marco Schütte aus Rüssen. Hella Kolshorn wird im Schützenbund „Huntetal“ Bundesjugendkönigin. Die Schützenhalle wird mit einem Sommerfest eingeweiht. Im Oktober findet das erste Oktoberfest in der Halle statt.

 

2006:   Die neue Satzung des Vereins wird rechtsgültig und der Verein geht online. Das Oktoberfest wird im Zelt vor der Schützenhalle gefeiert und ist ein voller Erfolg.

 

2007:   Die Pflege des Dorfplatzes liegt in der Hand des Schützenvereins und wird von der Stadt Twistringen bezahlt. Hella Egbers wird neue Schriftführerin.

 

2008:   Ein neues Waffengesetz tritt in Kraft und ein neuer Waffenschrank wird angeschafft. Der Standort ist jetzt bei Kolshorn`s. Erste Planungen für das Stadtschützenfest beginnen.

 

2009:   In Rüssen wird das Stadtschützenfest mit den Twistringer Vereinen gefeiert. 400 Gäste und 3 Spielmannszüge feiern mit uns. Jubiläumskönig für das Jahr 2009/2010 wird Mike Egbers mit seiner Frau Hella. Bei der Jugend regiert Jana Blome. Königin der Kinder ist Nina Feldmann und Prinzgemahl Jan Rost. Die Planungen für das Jubiläumsschützenfest sind im vollen Gange.

 

2010:   50 jähriges Jubiläum in Rüssen. Auf der Generalversammlung werden 7 Gründungsmitglieder geehrt. Es sind dies:  Friedrich Buchtmann

                                                                                  Helmut Dahms

                                                                                  Willi Plath

                                                                                  Friedrich Tanger

                                                                                  Heinz Hesemann

                                                                                  Heinz Aschenmoor

                                                                                  Walter Wiechering

            Am Samstag nach Himmelfahrt wird unser Jubiläumsschützenfest mit 25 geladenen Vereinen gefeiert.